ab sofort | Mit „KarrierePS“ gibt es neuerdings im Landkreis Ebersberg ein innovatives Jobportal, das gezielt soziale Einrichtungen bei der Personal- und Ehrenamtsgewinnung unterstützt.
Entwickelt wurde die Plattform von der Nachbarschaftshilfe Netzwerk GmbH, einer jungen Organisation mit Wurzeln in der über 50-jährigen Erfahrung der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten, Zorneding, Grasbrunn e.V.
Das Ziel: Regionale Stellen sichtbar machen, Menschen aus der Umgebung ansprechen – und so dem zunehmenden Fachkräftemangel im sozialen Bereich aktiv begegnen.
Entstanden aus der Praxis – entwickelt für die Region Die Idee zur Plattform wurde aus dem Alltag heraus geboren: Klassische Printanzeigen sind für viele gemeinnützige Träger zu teuer und oft ineffizient. Daraus entstand die Vision einer regionalen, kostenfreien und niedrigschwelligen Lösung – speziell für Nachbarschaftshilfe und soziale Vereine, aber auch Pflegeeinrichtungen, Kitas, Arztpraxen, Apotheken und alle anderen sozialen Arbeitgeber im Landkreis.
Einfach. Regional. Sozial.
„KarrierePS“ richtet sich besonders an kleine und mittlere Organisationen, die auf großen Jobportalen oft untergehen. Die Plattform ist benutzerfreundlich gestaltet, einfach zu bedienen
und bietet Einrichtungen die Möglichkeit, sich authentisch zu präsentieren – inklusive kostenloser Anzeigenschaltung für gemeinnützige Träger.
Ein digitales Werkzeug für mehr Zusammenhalt
Die Plattform ist Teil einer größeren Bewegung: Im April 2025 wurde unter der Schirmherrschaft von Landrat Robert Niedergesäß die Arbeitsgemeinschaft der Nachbarschaftshilfen im Landkreis Ebersberg (ARGE) gegründet. Sie vereint derzeit zehn Organisationen und verfolgt das Ziel, durch Kooperation und Wissensaustausch gemeinsam Lösungen für soziale Herausforderungen zu entwickeln. „KarrierePS“ soll künftig auch als Drehscheibe für Ehrenamtsangebote dienen.
Interview als Anhang: Antworten auf häufige Fragen
Wer mehr über „KarrierePS“, die Entstehungsgeschichte, Zielgruppen, Vorteile und erste Erfolge erfahren möchte, findet im Anhang dieser Pressemitteilung ein ausführliches Interview mit der Geschäftsführerin des Netzwerks. Es bietet Antworten auf zentrale Fragen rund um Nutzung, Niedrigschwelligkeit, Zukunftsaussichten und Motivation hinter dem Projekt.
Hier geht’s zur Jobbörse: https://karriere.pflegeundsoziales.de/
Weitere Informationen zum Nachbarschaftshilfe Netzwerk gibt es unter: https://www.nachbarschaftshilfenetzwerk.de
Warum lohnt sich eine Registrierung?
Interview mit Marion Reger, Geschäftsführerin der Nachbarschaftshilfe Netzwerk GmbH
Wie ist die Idee zur Jobbörse KarrierePS entstanden?
Die Idee kam vom Geschäftsführer der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten, der auch Gründer des Nachbarschaftshilfe Netzwerks ist. Seine langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass klassische Stellenanzeigen in Zeitungen immer weniger erfolgreich sind und zudem hohe Kosten verursachen. Aus diesem Hintergrund entstand der Gedanke, eine eigene, digitale Jobbörse ins Leben zu rufen. Innerhalb eines dreiviertel Jahres wurde daraus die Plattform „KarrierePS“.
Ist KarrierePS kostengünstiger als klassische Anzeigen?
Ja, definitiv. Aktuell ist die Nutzung der Plattform für alle Beteiligten kostenlos. Unser Ziel ist es, soziale Unternehmen anzusprechen – also nicht nur Vereine, sondern auch Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen, Apotheken oder Kindergärten. Alle können ihre Stellenangebote kostenfrei einstellen. In Zukunft wird es so sein, dass Vereine und Nachbarschaftshilfen dauerhaft kostenlos bleiben, während andere soziale Unternehmen einen sehr moderaten Kostenbeitrag zahlen.
Wer steckt hinter der Plattform?
Hinter KarrierePS steht die Nachbarschaftshilfe Netzwerk GmbH, die 2024 gegründet wurde. Sie ging aus der über 50-jährigen Erfahrung der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten hervor. Unser Ziel war es, kleinere Nachbarschaftshilfen zu unterstützen, die weniger professionalisiert sind, aber sich weiterentwickeln wollen – dafür jedoch das nötige Know-how nicht haben. Dieses Know-how bringen wir mit, und daraus ist letztlich das Netzwerk und später auch die Jobbörse entstanden.
Welche Lücke soll KarrierePS schließen?
Die Plattform will dem bekannten Fachkräftemangel in sozialen Berufen entgegenwirken – speziell im Landkreis Ebersberg. Wir möchten erreichen, dass Menschen, die in der Region wohnen, auch hier arbeiten können. So lassen sich Anfahrtswege reduzieren, Ressourcen schonen und regionale Netzwerke stärken. Im Laufe der Entwicklung wurde deutlich, dass auch im Ehrenamtsbereich große Nachfrage besteht. Deshalb ermöglicht KarrierePS auch ehrenamtlich Interessierten, passende Angebote zu finden – und umgekehrt Vereinen, passende Ehrenamtliche zu gewinnen.
Was unterscheidet KarrierePS von den „großen Plattformen“?
Ein klarer Unterschied ist die Regionalität. KarrierePS ist auf den Landkreis Ebersberg fokussiert. Die Plattform ist übersichtlich, leicht zu bedienen und deutlich persönlicher. Sie hat „Herz“, ganz im Sinne einer Nachbarschaftshilfe. Wir verfolgen einen anderen Anspruch – nicht möglichst viele Nutzer deutschlandweit, sondern genau die Menschen, die hier wohnen und hier arbeiten wollen.
Warum lohnt sich die Plattform gerade für kleine Vereine?
Vor allem wegen der Kostenfreiheit. Zudem haben kleinere Organisationen auf großen Plattformen oft keine Sichtbarkeit. Auf KarrierePS können sich auch alle gut präsentieren – mit ihren Aufgaben, Werten und Zielen.
Warum ist es gerade jetzt wichtig, soziale Berufe zu stärken?
Wir werden alle älter, der Pflegebedarf steigt. Früher musste man um eine Ausbildung in der Pflege kämpfen, heute fehlen Fachkräfte. Die gesellschaftliche Wertschätzung ist gestiegen, aber die Bereitschaft, solche Berufe zu ergreifen, ist geringer geworden. Vor allem Schichtdienste und Wochenendarbeit sind für viele junge Menschen nicht mehr attraktiv.
Was hat zu diesem Wandel geführt?
Die klassischen Familienstrukturen existieren kaum noch. Großfamilien, in denen Angehörige sich gegenseitig unterstützen, sind selten geworden. Kinder und Eltern wohnen oft weit voneinander entfernt. Gleichzeitig verlangt die Gesellschaft jungen Menschen heute viel ab. Selbstfürsorge und persönliche Balance sind wichtiger geworden. Auch wenn sich die Gehälter in sozialen Berufen verbessert haben – das allein reicht nicht. Es braucht neue Strukturen und Angebote.
Wie können sich Einrichtungen beteiligen?
Ganz einfach: registrieren, einloggen, Stellenanzeige einstellen. Je mehr mitmachen, desto bekannter wird die Plattform – das ist eine klassische Win-win-Situation.
Wie niedrigschwellig ist das Einstellen von Anzeigen?
Wir haben die Plattform bewusst einfach gestaltet. Die Registrierung ist unkompliziert. Sollte es doch Probleme geben, hilft unser Support telefonisch weiter. In besonderen Fällen – zum Beispiel bei ehrenamtlich geführten Vereinen – bieten wir sogar persönliche Unterstützung vor Ort an.
Welche Rolle spielt die NBH Vaterstetten?
Eine große. Die NBH Vaterstetten ist mit über 50 Jahren Erfahrung eine der größten Nachbarschaftshilfen in Oberbayern. Der Geschäftsführer der NBH ist Gründer des Netzwerks, ich selbst habe als stellvertretende Geschäftsführerin der NBH die Netzwerkgründung mitgestaltet und später die Geschäftsführung des Netzwerks übernommen.
Was motiviert Sie persönlich bei diesem Projekt?
Der Blick in die Zukunft. Ich bin seit 1997 bei der NBH Vaterstetten tätig und habe in dieser Zeit gelernt, dass Stillstand der falsche Weg ist. Mich motiviert besonders die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen – weg vom Konkurrenzdenken, hin zur Vernetzung. Deshalb gibt es auch die Arbeitsgemeinschaft der Nachbarschaftshilfen unter der Schirmherrschaft des Landrats. Gemeinsam erreicht man einfach mehr.
Was würden Sie sozialen Einrichtungen sagen, die noch zögern?
Nutzt diese Chance! Es gibt kaum eine vergleichbare Möglichkeit, regional und zielgerichtet Personal zu finden – egal ob für Vereine, Ehrenamt, ambulante oder stationäre Dienste.
Welche Entwicklung wünschen Sie sich für die nächsten Monate?
Einen höheren Bekanntheitsgrad der Plattform, viele Nutzer und möglichst viele registrierte Unternehmen im Landkreis Ebersberg. Wenn man in der Region den Namen „KarrierePS“ hört und sofort weiß, worum es geht – dann haben wir viel erreicht.
Gab es bereits Erfolge?
Ja, mehrere. Die Nachbarschaftshilfe Vaterstetten war die erste Organisation, die Stellenanzeigen geschaltet hat – und es kamen schnell erste Bewerbungen. Inzwischen haben sich weitere Organisationen registriert. Das zeigt: Der Bedarf ist da – und die Plattform funktioniert.